Liebe Kinder, Eltern und Erzieher*in

mein Name ist KiBee, ich bin eine kleine Honigbiene. Keine Angst, ich steche euch nicht! Solang ihr nicht nach mir schlagt, bin ich ganz lieb! Meine Vorfahren, die wild lebenden Honigbienen, wohnen im tiefen Wald. Sie bauen ihre Waben in hohlen Bäumen. In Sachsen gibt es neben den Honigbienen viele Wildbienen in der freien Natur. Zu ihnen gehören auch die dicken Hummeln. Ich aber bin eine kleine Honigbiene und meine Freunde sind die Menschen, die mir ein schönes zu Hause geben, den Bienenstock.

Wenn wir von Blüte zu Blüte fliegen, tun wir etwas Wichtiges: wir tragen Blütenstaub von Pflanze zu Pflanze! Und so erfüllen wir eine bedeutende Aufgabe im Kreislauf der Natur. Ohne Bestäubung würde es viel weniger Früchte geben!

Unser Zuhause der Bienenstock

Unser Haus ist der Bienenstock. Da gibt es viele Wabenzellen mit sechseckigem Grundriss, die perfekt zusammengebaut sind. Auf den Waben wohnen die Königin, die Drohnen und alle Arbeiterinnen, also auch ich, eure Sum-Sum. Nachdem die Königin viele kleine Eier gelegt hat, wachsen in den Waben die Maden, so heißen die kleinen Bienenbabys. Unsere Nahrung wie Honig, Pollen und Nektar wird in den Waben aufbewahrt.

Honigbienen leben immer in einer Gemeinschaft. Mit vielen anderen Bienen bilden sie ein Volk. Ein Bienenvolk kann um die 80 000 Tiere umfassen.Zu diesem Bienenvolk gehören eine Königin, viele Arbeiterinnen und einige Drohnen. Drohnen sind männliche Bienen. Sie sorgen zusammen mit der Königin für Nachwuchs. Die Königin legt Eier in die Waben eines Bienenstocks. Pro Tag kann eine Königin 2000 Eier legen. Daraus schlüpfen weißliche Larven. Die Arbeiterinnen sorgen für die Larven und füttern sie. Sie bauen auch die Waben. Außerdem sind die Arbeiterinnen für das Sammeln von Nektar und Pollen verantwortlich. Daraus bilden sie in ihrem Magen Honig. Der Honig dient den Bienen als Nahrung.

Darf ich vorstellen, meine Bienen Familie

Wenn Du nicht so viel Text lesen möchtest, kannst Du auch eine Interaktive Seite starten, wo Dir das Leben in einem Bienenstock erklärt wird. Diese Seite kannst Du auch gern mit deinen Eltern anschauen. Vielleicht lernen sie auch noch etwas dazu. Seite öffnen

René, Pirnaer Stadtimker

Von Mai bis Juli tanzt die junge Königin mit den Drohnen an nur einem Tag höchstens bis zu drei Tagen einen Liebestanz. Danach sterben die Drohnen. Die Königin aber legt nun jedes Jahr von Februar bis Oktober Eier. Aus den Eiern schlüpfen nach drei Tagen die Maden. Sie werden von uns gefüttert und sauber gehalten. Aber am neunten Tag verschließen wir die Waben mit einem Wachsdeckel. Nach drei Wochen schlüpft aus der Wabe eine erwachsene und fleißige Biene. So kann unser Bienenvolk jedes Jahr beachtlich wachsen.

Unsere neuen Schwestern bleiben zunächst zu Hause und verrichten alle Arbeiten, die in unserem Bienenstock anfallen: Honig zubereiten, Pollen einlagern, saubermachen, Maden füttern, Waben bauen. Dann dürfen sie zu den schönen Blüten fliegen.

Die Ammenbienen kümmern sich um den Bienennachwuchs und singen ihm vor dem Schlafengehen dieses Lied vor. Wenn Ihr gern mitmachen oder mitsummen möchtet, klickt einfach auf den kleinen blauen Button.

Die Baubienen bauen unseren Bienenstock mit vielen Waben immer weiter aus.

Die Wächterbienen schützen unser Bienenvolk vor fremden Eindringlingen. Der Imker, so heißt unser menschlicher Beschützer, ist unser Freund.

Was wir Arbeitsbienen und Kundschafterbienen alles tun, erzähle ich euch jetzt …

Bei so viel Arbeit hat unser Bienenvolk immer großen Hunger. Deshalb sammeln wir das ganze Jahr über Nektar und Pollen. Den finden wir in Blüten. Die verschiedenen Blumen blühen zu ganz unterschiedlichen Zeiten und können uns somit genug Nahrung bieten. Je farbiger und vielfältiger die Landschaft ist, umso schöner ist das Bienenleben.

Die Feinde der Bienen

Eine Biene verteidigt sich aber nur mit ihrem Stacheln, wenn sie ihre Nahrung oder ihren Bienenstock bedroht sieht. Das Stechen endet für die Biene nämlich meist tödlich. Der Stachel bleibt durch seine Widerhaken im Körper des Angreifers stecken und reißt somit einen Teil des Hinterleibs der Biene heraus. Daran stirbt die Biene.

René, Pirnaer Stadtimker

Vor allem Wespen, Hornissen, Spinnen, Mäuse und Vögel gehören zu den natürlichen Feinden der Bienen. Gegen diese Tiere setzt sich die Biene mit ihrem Giftstachel meist erfolgreich zur Wehr. Wie sie das macht? klick einfach hier: Verteidigung gegen eine Hornisse

Die größte Gefahr für Bienen ist jedoch eine aus Asien eingeschleppte Krankheit, die Varroa- Krankheit. Hierbei nisten sich kleine Milben in die Waben der Bienen ein und saugen aus den Larven und den Bienen selbst die Körpersäfte heraus. Die Bienen werden dann immer schwächer und sterben.

Auch der Mensch trägt dazu bei, dass es immer weniger Bienen gibt. Gerade der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und die Umweltverschmutzung sind Gründe, warum ganze Bienenvölker teilweise aussterben. Normalerweise tun Menschen den Bienen nichts. Doch einiges gibt es zu beachten. Klick auf folgenden Link: Das solltest Du vor einem Bienenstock nicht tun!

Der Bienentanz

unser Bienentanz sagt etwas über Menge, Geruch und den Ort aus

Damit ihr Kinder den beliebten Honig auf euer Brot streichen könnt, werden von uns Honigbienen viele, viele Kilometer im Flug zurückgelegt. Ein Bienenvolk hat ungefähr fünfzigtausend Arbeitsbienen und liefert dem Imker 20 bis 50 Kilogramm Honig im Jahr. Je nach Sammelgebiet schmeckt der Honig anders und bekommt so vom Imker seinen Namen wie Wald-, Heide-, Lindenblütenhonig und andere. Wir Bienen unterhalten uns auch, wo es den besten Nektar gibt:

Wenn die großen Felder blühen, freuen wir uns. Je mehr Nahrung wir in unserer Nähe finden, umso aufgeregter tanzen wir. Unser Bienentanz sagt etwas über Menge, Geruch und den Ort aus, und so finden wir die ergiebigsten Nahrungsplätze. Unser Imker wechselt mit dem Bienenwagen oft die Standorte, damit wir viele Blüten ganz in unserer Nähe haben. Das ist immer ein Spaß! Schnell sind unsere Waben gefüllt mit Honig, Nektar und Pollen.

Unser Medienpädagogik Tipp für Erzieher und Erzieherinnen. Die Biene Maja lernt den “Tanz der Bienen” und freut sich schon sehr darauf. Willi hingegen, freut sich darüber, dass er nach dem tanzen von dem leckeren Pollen “kosten” darf. Dauer des Videos 4min

Jahreszeiten

Wir Bienen haben das ganze Jahr über viel zu tun. Bei so viel Arbeit hat unser Bienenvolk immer großen Hunger. Deshalb sammeln wir das ganze Jahr über Nektar und Pollen.

Wenn wir nach dem Winter das erste Mal ausfliegen, geben uns Haselnuss und Weiden die erste Nahrung. Bitte reißt daher nicht die Blüten ab, denn dann finden wir nichts zu essen. Wie schön ist die Zeit, wenn die blühenden Obstbäume in den Wiesen stehen!

In heißer, trockener Sommerzeit sammeln wir statt Nektar gerne auch eine andere süße Speise. Wir bekommen sie von Blatt- und Rindenläusen geschenkt. Diese Insekten bohren auf Bäumen nach süßen Quellen und scheiden dabei klebrigen Honigtau aus.
Von diesem Honigtau können wir naschen und machen Waldhonig daraus.

Im Herbst bringt uns der Imker in die wunderschöne Heide. Vor der langen Ruhe im Winter tummeln wir uns noch einmal so richtig im Blütenteppich. Wir schleppen bei jedem Ausflug die Nektarmenge von einigen tausend Blüten. Nur aus Nektar und Honigtau wird Honig. Oh, das hatte ich euch noch gar nicht erklärt.

Unglaubliche Fakten über Bienen

Bienen sind fleißige Helfer des Menschen: Sie liefern uns Honig und sorgen dafür, dass wir reichlich Früchte ernten können weil sie die Blüten der Pflanzen bestäuben. Bienen können aber noch mehr! Hier unsere 10 unglaublichen Faktenüber Bienen.

“Ich zähl’ bis drei!” – Bienen können sogar bis vier zählen! Das haben Würzburger Forscher herausgefunden, und damit viele überrascht.

Bienen können sich Gesichter merken und so ihre Imkerin erkennen. Und das ist noch nicht alles: Sie geben ihr Wissen sogar an ihre Nachkommen weiter!

Bienen können noch besser riechen als Hunde! Sie können schon kleinste Mengen Sprengstoff oder Drogen erschnüffeln. Vielleicht gibt es ja irgendwann mal Polizeibienen …

Bienen haben “Schweißfüße”: Über ihre Füße geben sie eine stark riechende Flüssigkeit ab. Damit markieren sie Futterplätze oder Wasserstellen für andere Bienen.

Bienen sind nicht nur sprichwörtlich fleißig. Für ein Glas Honig müsste eine einzige Biene drei Mal um die Erde fliegen.

Manchmal sammeln Bienen den Saft vergorener Früchte und werden davon betrunken. Sie strecken dann häufig ihre “Zunge” raus. So ein Bienenrausch kann zwei Tage dauern.

Bei Bienen geht es demokratisch zu. Das Bienenvolk wählt seine zukünftige Bienenkönigin gemeinsam.

Die Honigbiene ist eines der wichtigsten Nutztiere des Menschen! Ohne die fleißigen Bestäuber wäre unsere Ernte klein.

Ein einziges Bienenvolk kann drei Millionen Obstblüten am Tag bestäuben! Allein zwei Millionen Tonnen Äpfel verdanken wir jedes Jahr der Bestäubung durch Bienen.

In manchen Regionen von China wurde soviel Gift versprüht, dass die Bienen ausgerottet wurden. Dort übernehmen Menschen deshalb den Job der Tiere und bestäuben jede einzelne Blüte mit einem Pinsel. Sonst gäbe es kein Obst mehr.

Wusstet ihr schon, dass …

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… es mehr als 500 andere Bienenarten in Deutschland gibt?

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.. eine Königin bis zu dreitausend Eier am Tag legen kann?

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… eine Biene in ihrem Leben etwa eintausend Kilometer zurücklegt?

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.. ein Kilogramm Honig die Lebensarbeit von ungefähr 400 Bienen darstellt?

Ihr Kinder müsst vor uns Bienen keine Angst haben

Ihr Kinder müsst vor uns Bienen keine Angst haben, aber Vorsicht ist schon geboten. Wir stechen nur in Notwehr. Sobald wir einen Menschen oder andere Warmblüter wie Katze oder Hund stechen, müssen wir sterben. Den Stachel verlieren wir im Körper des Angreifers. Um schmerzhafte Begegnungen zu vermeiden, solltet ihr folgende Grundregeln beachten:

Schlagt nicht nach uns, das tun Freunde nicht!
Macht keine raschen Bewegungen, sonst bekommen wir Angst!
Haltet euch nicht direkt vor unserem Bienenstock auf, wir haben es eilig!
Schlagt oder klopft nicht an unseren Bienenstock!
Streichelt uns bitte nicht, wir könnten es falsch verstehen!
Tretet nicht auf uns, wir sind bei der Arbeit!

Was tun bei einem Bienenstich?

Der Stachel der Biene verfügt über einen Widerhaken. Wenn eine Biene sticht, löst sich der Stachel mit der Giftdrüse aus dem Körper der Biene.
Daran stirbt sie. Hat dich eine Biene gestochen, dann versuche den Stachel vorsichtig heraus zu ziehen. Benutze dafür eine Pinzette oder deinen Fingernagel. Da die Einstichstelle anschwellen kann, solltest du ein feuchtes Tuch oder einen Eisbeutel zur Kühlung darauf legen. Bienenstiche können für manche Menschen gefährlich sein, denn sie sind allergisch gegen das Gift im Stachel. Deshalb benötigen sie sofort Hilfe von einem Arzt.

Bienen besitzen einen Giftstachel. Sie benutzen ihn aber nur, wenn sie sich bedroht fühlen.

SumSum Information

Quellen: Herausgeber Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt. Redaktion: Margita Herz, Andrea Gößl 1. Auflage 2010: 120.000 www.lanu.de
Direkt Download SumSum die kleine Honigbiene : Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt