Der Bienenstaat

Der Bienenstaat, ist als Super-Organismus ein komplexes Zusammenspiel von mehr als 40.000 Individuen. Innerhalb dieses Organismus unterscheidet man zwischen 3 Bienenwesen: Die Arbeiterinnen, die Drohnen und die Königin. Die größte Gruppe stellen die Arbeiterinnen dar, die für die meisten Aufgaben im Bienenstock zuständig sind. Die Anzahl an Arbeiterinnen bleibt innerhalb eines Stockes nicht stetig, sondern passt sich je nach Jahreszeit den geforderten Gegebenheiten an.

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Arbeiterbienen

Gewicht: ca. 100 mg
Größe: 12-14 mm
Alter: ca. 6 Wochen (Sommerbienen)
ca. 9 Monate (Winterbienen)

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Königin

Gewicht: 180-300 mg
Größe: 20-25 mm
Alter: bis zu 5 Jahre

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Drohnen

Gewicht: ca. 250 mg
Größe: 15-17 mm
Alter: wenige Wochen

Durch den Wabenbau und die unterschiedlichen Zellengrößen kann das Volk festlegen, wie viele Drohnen und Arbeiterinnen es benötigt. Ebenso verhält es sich mit dem Heranziehen einer Königin. Wird vom Bien eine große Zelle gebaut, die zudem nicht horizontal sondern vertikal im Wabenwerk liegt, muss von der Königin ein befruchtetes Ei abgelegt werden. Der entscheidende Unterschied liegt darin, dass die Ammenbienen jetzt dieses Ei bis zur Verdeckelung der Zelle mit einem speziellen Weiselfuttersaft (Gelee Royal) füttern werden. Im Gegensatz zu den jung heranwachsenden Königinnen bekommen die Arbeiterinnen diesen Futtersaft nur bis zum vierten Tag.

Aus dem Ei wird eine Biene

Eine Biene ist zum größten Teil des Jahres damit beschäftigt, ein Brutnest zu pflegen. Die Wabenzellen im Bereich des Brutnestes werden dafür benutzt, neue Nachkömmlinge heranzuziehen. Der Beginn liegt darin, dass die Königin ein Ei in eine Zelle an den Zellenboden legt. Je nach Zellengröße muss die Königin ein befruchtetes bzw. unbefruchtetes Ei ablegen, was wiederum bestimmt, ob ein Drohn oder eine Arbeiterin daraus entsteht.

Nach 1 Tagen als Ei, 7 als Larve und 8 als Puppe, schlüpft die Königin und tötet dann meistens ihre noch verpuppten Konkurrentinnen in deren Zellen.

Nach schon 21 Tagen schlüpfen die Arbeiterinnen.

Sie durchlaufen in ihrem Leben vier Abschnitte:

1. Abschnitt (1.-10. Tag): Ammenbiene
Die ersten drei Tage nutzt die Arbeiterin zur Körper- und Wabenpflege. Danach sind ihre Futtersaftdrüsen voll entwickelt und sie kann beginnen, den anderen bei der Fütterung der Brut zu helfen. Dies tut sie bis zum 10. Tag nach dem Schlüpfen.

2. Abschnitt (11.-18. Tag): Baubiene
Mit Hilfe des Wachses aus ihren Wachsdrüsen bauen die Arbeiterinnen die Waben. Gegen Ende der Phase bewegen sich die Arbeiterinnen immer mehr in Richtung des Fluglochs. Sie nehmen nun auch Nektar und Pollen entgegen. Um die Temperatur kühl zu halten, fächeln sie mit ihren Flügeln kühle Luft in den Bau, wenn es zu warm wird.

3. Abschnitt (19.-21. Tag): Wächterbiene
Wächterbienen bewachen das Flugloch des Bienenstocks. Sie besitzen nun eine voll entwickelte Giftdrüse. Kommt eine Wespe oder Hornisse dem Stock zu nahe, wird diese gemeinsam bekämpft. Die Arbeiterinnen werden in dieser Phase auch als Stockbienen bezeichnet.

4. Abschnitt (22.-30. Tag): Sammelbiene
In dieser Phase sammeln Arbeiterinnen mit Hilfe ihres Sammelbeines eiweißhaltige Pollen. Mit ihrem Saugrüssel und der Honigblase sammeln sie zuckerhaltigen Nektar und Wasser. Die überlebenswichtige Nahrung wird in den Bienenstock gebracht und verteilt.

Nach ganzen 24 Tagen schlüpfen erst die männlichen Drohnen. Diese schlüpfen aus unbefruchteten Eiern.

Sie haben nur eine Aufgabe: Die Befruchtung von jungen Königinnen. Die Befruchtung findet außerhalb des Bienenstocks im Flug statt. Ein junge Königin wir im Durchschnitt von ca. 15 Drohnen befruchtet. Die Drohnen fliegen einmal am Tag (bei schönem und windstillem Wetter so gegen 14:00 Uhr) zum Drohnensammelplatz und warten dort auf junge Königinnen. Im Bienenstock werden die Drohnen von den Arbeiterbienen gefüttert und lassen es sich gut gehen. Aber sobald die Saison zu Ende geht und die Drohnen nicht mehr zum Befruchten junger Königinnen gebraucht werden (das ist ca. im Juli / August der Fall), werden die Drohnen aus dem Stock gejagt, da sie nun „nicht mehr zu gebrauchen sind“ und dienen Vögeln und Wespen als Futter.

Die Bienenaugen

Bienen besitzen zweierlei Augenarten. Mittig auf dem Kopf sitzen drei unbewegliche Punktaugen, die auch Ocellen genannt werden. Mit diesen Punktaugen kann die Biene hell und dunkel unterscheiden. Die zweite Art sind die Facettenaugen. Sie bestehen aus vielen kleinen Einzelaugen, die sechseckig geformt sind. Jedes Einzelauge nimmt einen einzelnen Bildpunkt war. Die Bienen nehmen eine Landschaft etwa so war, als wenn wir durch ein Sieb blickten. Im Gehirn werden die vielen Punkte dann zu einem Bild verrechnet. Mit den Facettenaugen können Bienen gleichzeitig in verschiedene Richtungen sehen. Bei den Drohnen sind die Facettenaugen am stärksten ausgeprägt. Sie scheinen fast auf der Stirn aneinander zu stoßen.

Eines Ihrer Facettenaugen, bei den Bienen besteht aus etwa 7000 – 8000 Einzelaugen; bei der Königin sind es etwa 3000 – 4000 und bei der Arbeiterin 4000 – 5000. Im Fazettenauge entsteht ein zusammengesetztes Bild. Die Biene hat außerdem auf der Stirn 3 Punktaugen, die zum Messen der Helligkeit dienen.

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Königin
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Arbeiterin
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Drohne

Was macht eine Biene so?

Bienen haben im Allgemeinen nicht dieselbe Lebenserwartung. Dabei unterscheiden sich nicht nur der Drohn von der Königin bzw. der Arbeiterin, nein, es unterscheidet sich auch die Arbeiterin, die im Sommer lebt, zu der Biene, die im Winter lebt. Eine Biene, die im Frühjahr bzw. Sommer zur Welt kommt, hat ca. 42 Tage zu leben. Eine Arbeiterin, die im Herbst auf die Welt kommt, lebt ca. 6 Monate lang. Gewissermaßen ist der Biene ein Leben geschenkt, welches sie im Sommer in kurzer Zeit verbraucht und im Winter, durch eine inaktivere Lebensweise, länger anhält.

Nachdem die Biene sich durch ihren Zelldeckel gegessen hat, wird sie in ihrer ersten Lebenstagen die Hygiene des Bienenstocks aufrechterhalten. Bei so vielen Bienen, welche in einem Bienenstock leben, ist das “Putzen” besonders wichtig. Vor allem die Brutzellen müssen, nachdem die jungen Bienen geschlüpft sind, auf die nächste Eiablage der Königin vorbereitet werden, wozu sie mit desinfizierender Propolis, welche die Bienen aus einer Mischung aus Harz, Wachs und Pollen herstellen, überzogen werden.

Eine der großen Aufgaben für die heranwachsende Arbeiterin ist die Pflege der Nachkommlinge als Ammenbiene. Diese produziert den Futtersaft (Gelee Royal) und gibt diesen in die Brutzellen, wo die frisch abgelegten Eier darauf warten, bald in diesem Saft zu schwimmen. Auch im Späteren sorgt sich die junge Arbeiterin um das Wohlergehen, indem sie Bienenbrot, ein Gemisch aus Pollen und Honig, bis zur Verdeckelung der Zelle an die Brut verteilt. Nebenbei versorgen die Ammenbienen noch die Drohnen und die Königin, die ebenfalls gefüttert und geputzt werden wollen.

Ab ihrem 13. Lebenstag macht sich die Biene, die bisher nur im dunklen Bienenstock ihre Arbeit getan hat, auf zu weiteren Taten, die mehr und mehr mit der Nahrungsbeschaffung zu tun haben. Von heimkehrenden Sammlerinnen beginnt sie, den mitgebrachten Nektar abzunehmen und diesen über weitere Zwischenstationen in die Zellen einzulagern.

13. bis 18. Tag Baubiene “Ausschwitzen” der Wachsplättchen zum Wabenbau
15. bis 18. Tag Übernahme des Nektars, Verarbeitng zu Honig, Einlagerung, Pollen einstampfen
17. bis 21. Tag Wächterbiene, Abwehr von Hornissen, räubernden Bienen und anderen Eindrinlingen

Erst in der letzten Hälfte ihres Lebens beginnt die Biene ihren Dienst als Sammlerbiene. Jetzt fliegt sie tagtäglich aus und sammelt in einem Radius von 3 km zu ihrem Stock die wichtigsten Dinge für das Überleben ihres Volkes: Nektar, Pollen und Wasser. Ihre Ausflüge in die Umwelt ihres Stockes, bei denen bis zu 2000 Blüten am Tag von ihr bestäubt werden, benötigen viel Energie, was auch dazu führt, dass die Bienen nach insgesamt ca. 42 Tagen sterben.

Flugbiene, Sammelbiene (Nektar, Pollen, Wasser, Kittharz) Gelegenheitsarbeiten: Bauen, Wärmezittern, Kühle fächeln

ZUSAMMENSETZUNG VERSCHIEDENER BIENENPRODUKTE

Honig

Dem Honig, so zeigt ein Blick in die griechische Mythologie, verdanken die Götter angeblich ihre Unsterblichkeit. Gleiches gilt für Allvater Odin, der seine Weisheit und Kraft aus dem Honig bezogen haben soll. Etwas konkreter wird es bei Hippokrates: Der Arzt der Antike wusste von einer fiebersenkenden Wirkung des Honigs und verwendete ihn auch bei offenen Wunden.

Honig, betrachtet man ihn physikalisch-chemisch, ist nichts anders als eine übersättigte Zuckerlösung: Rund 80 Prozent Zucker, darunter Frucht- und Traubenzucker, und etwa 20 Prozent Wasser. Was also sind die heilenden Stoffe?

Rund 60 Arten von Bakterien, darunter so gefährliche wie Staphylococcus aureus, können mit Honig besiegt werden. Bakterien, die gegen Antibiotika resistent sind, werden durch Wundauflagen aus Honig abgetötet. Quelle: Gesundheit.de

Fructose 38%
Glucose 31%
Wasser 17%
Maltose 7%
Höhere Zucker, Rohrzucker 3%
Enzyme, Vitamine 3%
Säuren, Eiweiße, Mineralstoffe 1%

Bienen Wachs

Wachs ist ein Ausscheidungsprodukt aus den Wachsdrüsen, dem sogenannten Wachsspiegel, der Bienen und wird zum Aufbau der Waben benötigt. Bei über 60°C beginnt es zu schmelzen. Zwischen dem 12. und 18. Lebenstag einer Arbeitsbiene ist die Drüsenaktivität am höchsten. Das Wachs wird von den Bienen in Form von kleinen Plättchen zu je ca. 0,0008 g ausgeschieden. Am Ende des Vorganges befinden sie sich in den Wachstaschen.

Bestehen tut es aus über 300 Inhaltsstoffen. Hier sind diese prozentual grob zusammengefasst.

Einfachestern 37%
Doppelestern 16%
sonstige Estern 16%
Fettsäuren 15%
Kohlenwasserstoffe 12%
Freie Alkohole, Vitamine, Sterine, Mineralstoff, Spurenelemente u. a. 4%

Gelée Royale

Damit sich die die Bienenlarven entwickeln können, benötigen sie eine eiweiß- und energiereiche Nahrung. Würden sie nur mit Honig gefüttert werden, würden die Larven verkümmern, da Honig nur wenig Eiweiß enthält.
Da die Bienenkönigin permanent Eier legt und daher einen sehr hohen Energie- und somit eben auch Eiweißbedarf hat, wird sie von den Bienen ihres Staates ihr Leben lang mit dem eiweißreichen Futtersaft versorgt. Die Zusammensetzung des Futtersaftes unterscheidet sich von dem für die Larven der Drohnen und Arbeiterinnen. Daher spricht man vom Königinnenfuttersaft, genannt Gelée Royale.

Wasser 60%
Eiweiße, Aminosäuren 12%
Zucker (Fructose/Glucose) 10%
Fette 8%
10-Hydroxy-2-Decensäure 6%
Vitamine, Sterine, Mineralstoff, Spurenelemente u. a. 4%

Propolis

besteht aus ca. 150 – 200 verschiedenen Inhaltsstoffen.

Zur Gewinnung von Propolis wird vom Imker ein Plastikgitter in den Bienenstock gelegt. Die Bienen dichten die Löcher in diesem Gitter dann mit Propolis ab. Nach der Entnahme werden die Plastikgitter in den Gefrierschrank gelegt und eingefroren. Danach werden sie gemahlen und in hochprozentigem Alkohol gelöst. Pro Liter kann man so ca. 300 g Propolis gewinnen. Bei niedrigen Temperaturen ist Propolis hart und bricht sehr leicht. Bei 30°C ist es geschmeidig. Je höher die Temperatur desto weicher und klebriger wird es. Jedoch schmilzt es erst richtig bei über 100°C.

Harze, Balsame 50%
Wachs 30%
ätherische Öle 10%
Pollen 5%
organische Stoffe 3%
Mineralstoffen, Bienenenzyme, Zucker 2%

Bienengift

Bienengift ist eine gelblich bis leicht trübe, flüssige Mischung verschiedener saurer und basischer Sekrete. Trocknet man es, entsteht daraus ein gelblich-braunes Pulver, das unbegrenzt lang haltbar ist. Durch einen Giftstachel wird dem Gegner bis zu 0,1 mg Gift eingespritzt.

Meistens ist es für die Honigbiene allerdings das Todesurteil zu stechen, da Menschen und andere Säugetiere eine elastische Haut haben, aus dem die Biene ihren Stachel nicht wieder herausziehen kann und somit der ganze Stachelapperat aus ihrem Hinterleib gerissen wird. Sie stirbt dann nach ca. 2 – 3 Tagen.

Phospholipase A 10%
Hyaluronidase 3%
Phosphatase, Glucosidase 2%
Secapin 1%
Tertiapamin, Apamin, Procamin 2%
Histamin 2%
Dopamin, Noradrenalin 2%
Glucose, Frustose 2%
Phospholipide 5%
Mineralstoffe 4%
Pheromone u. a. 15%