Der Bienenstaat
Der Bienenstaat, ist als Super-Organismus ein komplexes Zusammenspiel von mehr als 40.000 Individuen. Innerhalb dieses Organismus unterscheidet man zwischen 3 Bienenwesen: Die Arbeiterinnen, die Drohnen und die Königin. Die größte Gruppe stellen die Arbeiterinnen dar, die für die meisten Aufgaben im Bienenstock zuständig sind. Die Anzahl an Arbeiterinnen bleibt innerhalb eines Stockes nicht stetig, sondern passt sich je nach Jahreszeit den geforderten Gegebenheiten an.
Arbeiterbienen
Königin
Drohnen
Durch den Wabenbau und die unterschiedlichen Zellengrößen kann das Volk festlegen, wie viele Drohnen und Arbeiterinnen es benötigt. Ebenso verhält es sich mit dem Heranziehen einer Königin. Wird vom Bien eine große Zelle gebaut, die zudem nicht horizontal sondern vertikal im Wabenwerk liegt, muss von der Königin ein befruchtetes Ei abgelegt werden. Der entscheidende Unterschied liegt darin, dass die Ammenbienen jetzt dieses Ei bis zur Verdeckelung der Zelle mit einem speziellen Weiselfuttersaft (Gelee Royal) füttern werden. Im Gegensatz zu den jung heranwachsenden Königinnen bekommen die Arbeiterinnen diesen Futtersaft nur bis zum vierten Tag.
Aus dem Ei wird eine Biene
Eine Biene ist zum größten Teil des Jahres damit beschäftigt, ein Brutnest zu pflegen. Die Wabenzellen im Bereich des Brutnestes werden dafür benutzt, neue Nachkömmlinge heranzuziehen. Der Beginn liegt darin, dass die Königin ein Ei in eine Zelle an den Zellenboden legt. Je nach Zellengröße muss die Königin ein befruchtetes bzw. unbefruchtetes Ei ablegen, was wiederum bestimmt, ob ein Drohn oder eine Arbeiterin daraus entsteht.
Die Bienenaugen
Bienen besitzen zweierlei Augenarten. Mittig auf dem Kopf sitzen drei unbewegliche Punktaugen, die auch Ocellen genannt werden. Mit diesen Punktaugen kann die Biene hell und dunkel unterscheiden. Die zweite Art sind die Facettenaugen. Sie bestehen aus vielen kleinen Einzelaugen, die sechseckig geformt sind. Jedes Einzelauge nimmt einen einzelnen Bildpunkt war. Die Bienen nehmen eine Landschaft etwa so war, als wenn wir durch ein Sieb blickten. Im Gehirn werden die vielen Punkte dann zu einem Bild verrechnet. Mit den Facettenaugen können Bienen gleichzeitig in verschiedene Richtungen sehen. Bei den Drohnen sind die Facettenaugen am stärksten ausgeprägt. Sie scheinen fast auf der Stirn aneinander zu stoßen.
Eines Ihrer Facettenaugen, bei den Bienen besteht aus etwa 7000 – 8000 Einzelaugen; bei der Königin sind es etwa 3000 – 4000 und bei der Arbeiterin 4000 – 5000. Im Fazettenauge entsteht ein zusammengesetztes Bild. Die Biene hat außerdem auf der Stirn 3 Punktaugen, die zum Messen der Helligkeit dienen.
Was macht eine Biene so?
Bienen haben im Allgemeinen nicht dieselbe Lebenserwartung. Dabei unterscheiden sich nicht nur der Drohn von der Königin bzw. der Arbeiterin, nein, es unterscheidet sich auch die Arbeiterin, die im Sommer lebt, zu der Biene, die im Winter lebt. Eine Biene, die im Frühjahr bzw. Sommer zur Welt kommt, hat ca. 42 Tage zu leben. Eine Arbeiterin, die im Herbst auf die Welt kommt, lebt ca. 6 Monate lang. Gewissermaßen ist der Biene ein Leben geschenkt, welches sie im Sommer in kurzer Zeit verbraucht und im Winter, durch eine inaktivere Lebensweise, länger anhält.
ZUSAMMENSETZUNG VERSCHIEDENER BIENENPRODUKTE
Honig
Dem Honig, so zeigt ein Blick in die griechische Mythologie, verdanken die Götter angeblich ihre Unsterblichkeit. Gleiches gilt für Allvater Odin, der seine Weisheit und Kraft aus dem Honig bezogen haben soll. Etwas konkreter wird es bei Hippokrates: Der Arzt der Antike wusste von einer fiebersenkenden Wirkung des Honigs und verwendete ihn auch bei offenen Wunden.
Honig, betrachtet man ihn physikalisch-chemisch, ist nichts anders als eine übersättigte Zuckerlösung: Rund 80 Prozent Zucker, darunter Frucht- und Traubenzucker, und etwa 20 Prozent Wasser. Was also sind die heilenden Stoffe?
Rund 60 Arten von Bakterien, darunter so gefährliche wie Staphylococcus aureus, können mit Honig besiegt werden. Bakterien, die gegen Antibiotika resistent sind, werden durch Wundauflagen aus Honig abgetötet. Quelle: Gesundheit.de
Bienen Wachs
Wachs ist ein Ausscheidungsprodukt aus den Wachsdrüsen, dem sogenannten Wachsspiegel, der Bienen und wird zum Aufbau der Waben benötigt. Bei über 60°C beginnt es zu schmelzen. Zwischen dem 12. und 18. Lebenstag einer Arbeitsbiene ist die Drüsenaktivität am höchsten. Das Wachs wird von den Bienen in Form von kleinen Plättchen zu je ca. 0,0008 g ausgeschieden. Am Ende des Vorganges befinden sie sich in den Wachstaschen.
Bestehen tut es aus über 300 Inhaltsstoffen. Hier sind diese prozentual grob zusammengefasst.
Gelée Royale
Damit sich die die Bienenlarven entwickeln können, benötigen sie eine eiweiß- und energiereiche Nahrung. Würden sie nur mit Honig gefüttert werden, würden die Larven verkümmern, da Honig nur wenig Eiweiß enthält.
Da die Bienenkönigin permanent Eier legt und daher einen sehr hohen Energie- und somit eben auch Eiweißbedarf hat, wird sie von den Bienen ihres Staates ihr Leben lang mit dem eiweißreichen Futtersaft versorgt. Die Zusammensetzung des Futtersaftes unterscheidet sich von dem für die Larven der Drohnen und Arbeiterinnen. Daher spricht man vom Königinnenfuttersaft, genannt Gelée Royale.
Propolis
besteht aus ca. 150 – 200 verschiedenen Inhaltsstoffen.
Zur Gewinnung von Propolis wird vom Imker ein Plastikgitter in den Bienenstock gelegt. Die Bienen dichten die Löcher in diesem Gitter dann mit Propolis ab. Nach der Entnahme werden die Plastikgitter in den Gefrierschrank gelegt und eingefroren. Danach werden sie gemahlen und in hochprozentigem Alkohol gelöst. Pro Liter kann man so ca. 300 g Propolis gewinnen. Bei niedrigen Temperaturen ist Propolis hart und bricht sehr leicht. Bei 30°C ist es geschmeidig. Je höher die Temperatur desto weicher und klebriger wird es. Jedoch schmilzt es erst richtig bei über 100°C.
Bienengift
Bienengift ist eine gelblich bis leicht trübe, flüssige Mischung verschiedener saurer und basischer Sekrete. Trocknet man es, entsteht daraus ein gelblich-braunes Pulver, das unbegrenzt lang haltbar ist. Durch einen Giftstachel wird dem Gegner bis zu 0,1 mg Gift eingespritzt.
Meistens ist es für die Honigbiene allerdings das Todesurteil zu stechen, da Menschen und andere Säugetiere eine elastische Haut haben, aus dem die Biene ihren Stachel nicht wieder herausziehen kann und somit der ganze Stachelapperat aus ihrem Hinterleib gerissen wird. Sie stirbt dann nach ca. 2 – 3 Tagen.